Dranginkontinenz

Wie es zu häufigem Harndrang mit ungewolltem Urinverlust kommt

Unter Dranginkontinenz, auch Urge-Inkontinenz genannt, versteht man eine Form der Blasenschwäche. Sie zeigt sich vor allem in plötzlichem, starkem Harndrang, obwohl die Blase nicht vollständig gefüllt ist. Betroffene finden auch nachts keine Ruhe und suchen mehrmals die Toilette auf. Aber wodurch wird die Dranginkontinenz eigentlich ausgelöst? Und ist die Behandlung immer erfolgreich? Die Antworten auf diese und weitere Fragen findest Du in unserem Artikel.

 

  • Katharina
  • 3 min

Dranginkontinenz: Definition und Formen

Dranginkontinenz ist vor allem bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr, häufig in den Wechseljahren, am weitesten verbreitet. Aber auch bei Männern ist die sogenannte Urge-Inkontinenz die häufigste Form der Blasenschwäche. Jetzt fragst Du Dich vielleicht: Was ist Dranginkontinenz eigentlich? Grund für den ungewollten Urinverlust ist ein Ungleichgewicht zwischen hemmenden und stimulierenden Nervenimpulsen am Blasenmuskel. Das sorgt dafür, dass sich der Blasenmuskel unwillkürlich zusammenzieht – und das in der Regel ganz plötzlich. Die Blasenempfindung ist gestört und die Harnblase reagiert überempfindlich auf Nervenimpulse.

In der Medizin wird zwischen zwei Formen der Dranginkontinenz unterschieden:

  • Sensorische Dranginkontinenz: Selbst, wenn Deine Blase nicht vollständig gefüllt ist, signalisieren die Nerven dem Gehirn es wäre so. Das Gehirn sendet daraufhin Impulse an die Blase, die sich als Folge plötzlich zusammenzieht.

  • Motorische Dranginkontinenz: Der Urinverlust wird durch unwillkürliche Kontraktionen der Blasenmuskulatur – häufig ausgelöst durch neurologische Erkrankungen – herbeigeführt.

Wie äußert sich eine Dranginkontinenz?

Die Symptome der Dranginkontinenz schränken viele Betroffene der Blasenschwäche im Alltag ein. Der plötzliche, häufige Harndrang stellt Frauen und Männer vor neue Herausforderungen: Die kurzen Zeitabstände zwischen der Blasenleerung und die Tatsache, dass der Harndrang auch in der Nacht anhält, können eine starke Belastung darstellen.

Bist Du von einer Dranginkontinenz betroffen und kennst das oben beschriebene Szenario, kannst Du auf Einlagen und Pants bei Blasenschwäche zurückgreifen. Sie geben Dir die notwendige Sicherheit und ermöglichen Dir die aktive Teilnahme am sozialen Leben – ohne Angst vor ungewolltem Urinverlust. Die Vivoy Produkte nehmen Flüssigkeit sowohl tagsüber als auch nachts zuverlässig auf und binden unangenehme Gerüche. Noch dazu bieten sie einen hohen Tragekomfort und sind sanft zur Haut.

Die Dranginkontinenz-Symptome im Überblick

  • Plötzlicher, starker Harndrang mit ungewolltem Urinverlust

  • Durchschnittliche Harn-Gesamtmenge, jedoch verteilt auf mindestens 8 Toilettengänge innerhalb von 24 Stunden

  • Nachtschlaf wird durch Harndrang mindestens zweimal unterbrochen

  • Verkrampfung der Blasenmuskulatur kann Schmerzen verursachen

 

Dranginkontinenz: Das sind die Ursachen

Die gute Nachricht zuerst: Die Ursachen einer Dranginkontinenz lassen sich in der Regel gut diagnostizieren. Es gibt sowohl physische als auch psychische Ursachen für die Urge-Inkontinenz. Kann trotz ausführlicher Anamnese und gründlicher Untersuchung dennoch keine medizinische Ursache festgestellt werden, sprechen Medizinerinnen/Mediziner von einer überaktiven Blase. Als medizinisch belegbare Ursachen der Dranginkontinenz kommen infrage:

  • Nervenerkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Parkinson

  • Rücken- und Rückenmarksverletzungen

  • Schlaganfall

  • Erkrankungen der Harnblase, wie Blasensteine, Blasenentzündung oder Blasenkrebs

  • Hormonveränderungen, zum Beispiel Östrogenmangel während der Wechseljahre

  • Psychische Probleme, wie Angst, Stress oder Ärger

Als Symptom diverser neurologischer Erkrankungen kann die Dranginkontinenz ein wichtiger Hinweis auf noch nicht diagnostizierte Krankheiten sein. Du solltest diese Form der Blasenschwäche daher immer in Anamnesegesprächen angeben.

Risikofaktoren einer Dranginkontinenz

  • Weibliches Geschlecht gepaart mit hohem Alter

  • Harninkontinenz bereits in der Familie bekannt

  • Übergewicht beziehungsweise Adipositas

  • Rauchen

  • Einnahme harntreibender Medikamente, zum Beispiel gegen Bluthochdruck oder Asthma

  • Diverse Krankheiten, darunter Diabetes mellitus, Nervenerkrankungen, Harnwegserkrankungen sowie Infektionskrankheiten der Geschlechtsorgane

 

Therapie- und Behandlungsoptionen im Überblick

Mit der Dranginkontinenz-Behandlung verfolgen Ärztinnen und Ärzte vor allem ein Ziel: Deine Beschwerden lindern und Dir wieder mehr Lebensqualität schenken. Dabei wird die Behandlung auf die Ursache abgestimmt. Konnte bei Dir eine Erkrankung diagnostiziert werden, die die Dranginkontinenz nachweislich auslöst, wird diese Erkrankung therapiert. Liegen Deiner Blasenschwäche psychische Ursachen zugrunde, kann eine Psychotherapie eine hilfreiche Maßnahme zur Behandlung der Dranginkontinenz sein.

Vivoy Produkte bei Blasenschwäche

Vivoy Produkte bei Blasenschwäche

Erlebe zuverlässigen Schutz, hohen Tragekomfort und Diskretion.

Kann man Dranginkontinenz mit Hausmitteln und Medikamenten behandeln?

Bei der Therapie einer Dranginkontinenz wird zunächst auf eine konservative Behandlung gesetzt. Gemeint ist damit eine medikamentöse oder physikalische Therapie. Hilfreich bei Dranginkontinenz können zum Beispiel Beckenbodentraining oder Blasentraining sein. Aber auch eine Anpassung des Lebensstils und der Ernährung kann die Symptome der Urge-Inkontinenz abschwächen. Eventuell hast Du auch schon einmal von Elektrostimulation gehört. Da die Blasenentleerung beziehungsweise das Anhalten des Urins von Nervenimpulsen beeinflusst wird, werden die beteiligten Nerven bei dieser Therapieform elektrisch angeregt.

Wird die Dranginkontinenz mit Medikamenten behandelt, so greifen Ärztinnen/Ärzte auf Medikamente zurück, die die Blasenmuskulatur und damit das Dehnen und Zusammenziehen der Blase beeinflussen. Bei diagnostizierter hormoneller Ursache bei Frauen in den Wechseljahren wird außerdem eine lokale Behandlung mit östrogenhaltigen Hormonpräparaten in Erwägung gezogen.

Wie auch bei allen anderen Formen der Blasenschwäche empfehlen wir Dir, zeitnah nach Auftreten der Beschwerden eine Ärztin/einen Arzt Deines Vertrauens aufzusuchen, denn ungewollter Urinverlust ist nichts, wofür Du Dich schämen musst, und kann in der Regel gut behandelt werden. Zur Vorbereitung auf Deinen Arztbesuch kannst Du bereits ein Tagebuch über Dein Trink- und Toilettenverhalten sowie über möglichen Urinverlust führen. Wir hoffen, dass wir Dich mit diesem Artikel gut über die Dranginkontinenz aufklären konnten und wünschen Dir, dass Du Deine gewohnte Lebensqualität schnell zurückgewinnst.

Häufig gestellte Fragen

Die Dranginkontinenz ist eine Form der Blasenschwäche, die mit plötzlichem, starkem Harndrang und ungewolltem Urinverlust einhergeht. Ausgelöst wird sie beispielsweise durch neurogene Erkrankungen, Rückenmarksverletzungen, Harnwegserkrankungen, einen Schlaganfall, Östrogenmangel oder psychische Beschwerden. Konkret ist ein Ungleichgewicht zwischen hemmenden und stimulierenden Nervenimpulsen am Blasenmuskel der Auslöser, der dazu führt, dass sich der Blasenmuskel unwillkürlich zusammenzieht.

Bemerkst Du bei Dir Symptome einer Dranginkontinenz, solltest Du Dir zeitnah einen Termin bei einer Urologin/einem Urologen oder zunächst bei Deiner Hausärztin/Deinem Hausarzt vereinbaren. Als Vorbereitung darauf kannst Du Dein Trink- und Toilettenverhalten bereits in einem Miktionsprotokoll dokumentieren. Hier kannst Du auch protokollieren, wann und wie oft es zu ungewolltem Urinverlust kommt.

Als Ursache einer Dranginkontinenz kommen auch Stress, Ängste, Ärger oder andere psychische Belastungen infrage. Wird diese Vermutung auch durch eine Ärztin/einen Arzt bestätigt, eignet sich eine Psychotherapie, um die Beschwerden der Blasenschwäche abzuschwächen oder gegebenenfalls sogar zu beenden.

Die Ursachen der Dranginkontinenz lassen sich grundsätzlich gut diagnostizieren und behandeln, sodass auch die Beschwerden der Blasenschwäche bei erfolgreicher Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung nachlassen.