Was ist eine Reizblase?

Auslöser, Anzeichen und Therapie einer überaktiven Blase

 

Du verspürst immer wieder einen starken Harndrang, obwohl Deine Blase kaum gefüllt ist? In der Nacht wirst Du durch diesen Drang sogar geweckt? Dann könnte es sein, dass Du an einer Reizblase leidest. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Wodurch wird so eine Reizblase ausgelöst und was hilft gegen die überaktive Blase? Wir haben Dir alles über Ursachen, Symptome und Behandlung zusammengefasst.

 

  • Katharina
  • 6 min

Reizblase – was ist das?

Von einer Reizblase sprechen Medizinerinnen/Mediziner, wenn eine Funktionsstörung der Blase vorliegt, für die es häufig keinen organischen Befund gibt. Die Ursache der Blasenschwäche kann also nicht genau bestimmt werden. Bekannt ist nur, dass sich der Blasenmuskel bei einer Reizblase häufig krampfartig zusammenzieht. Betroffene müssen daher deutlich öfter Wasser lassen als zuvor – auch in der Nacht. Charakteristisch für eine Reizblase ist auch, dass Betroffene nur wenig Urin ausscheiden, obwohl der Harndrang so stark ist. Handelt es sich um eine Anzahl von zehn oder mehr Toilettengängen pro Tag, wird von einer Reizblase gesprochen.

 

Wusstest Du schon…?

Die Reizblase wird im Volksmund auch als überaktive Blase, Stressblase oder nervöse Blase bezeichnet. Zwar unterscheiden sich diese Begrifflichkeiten in der Ursache der Blasenstörung, die Symptome sind allerdings dieselben.

An diesen Symptomen erkennst Du eine Reizblase

Wer viel trinkt, der muss auch häufig Wasser lassen – ganz klar. Aber was ist, wenn der Harndrang beinahe unerträglich ist, obwohl Du kaum Flüssigkeit zu Dir genommen hast? Dann könnte bei Dir tatsächlich eine Reizblase vorliegen. Sie kündigt sich vor allem durch folgende Symptome an:

  • Starker Harndrang bei leichter Füllung der Blase

  • Häufiges Wasserlassen kleinerer Mengen Urin

  • Harndrang auch in der Nacht

  • Unkontrollierter Urinverlust (sogenannte Dranginkontinenz)

  • Gegebenenfalls Schmerzen im Unterleib durch den ständigen Reizzustand

Viele Anzeichen, die auf eine Reizblase hinweisen, treten so auch bei einer Harnwegsinfektion oder einer Blasenentzündung auf. Der große Unterschied ist allerdings, dass eine Reizblase nicht mit entzündlichen Gewebeveränderungen einhergeht. Durch einen Besuch bei Deiner Urologin/Deinem Urologen kann eine Infektion ausgeschlossen und die Ausschlussdiagnose Reizblase gestellt werden.

 

Die Diagnose Reizblase gilt als Ausschlussdiagnose. Medizinisch betrachtet heißt das, dass während einer ausführlichen Anamnese, Untersuchung und Diagnostik kein Ergebnis festgestellt werden konnte. So gesehen ist die Blase eigentlich gesund, weist aber dennoch die Symptome einer Blasenreizung auf.

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Mögliche Ursachen und Auslöser einer Reizblase

Eine Reizblase kann unterschiedliche Ursachen haben, die zwischen Mann und Frau variieren. In jedem Fall solltest Du eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen und Deine Beschwerden schildern. Je nach Dauer und Ausprägung der Symptome kann diese/dieser bestimmte Erkrankungen ausschließen und die Diagnostik einleiten. Daher ist es ratsam, Du bringst schon eine Art Tagebuch mit, in dem Du Deine Beschwerden dokumentiert hast. Hier kannst Du Dein Trinkverhalten, die Häufigkeit Deiner Toilettengänge und die von Dir ausgeschiedene Urinmenge festhalten. Nutze dafür auch gerne unser Vivoy-Trinkprotokoll.

 

Mögliche Ursachen einer Reizblase bei Frauen

Als Frau solltest Du gynäkologische Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Zyste, als Ursache abklären lassen. Auch Östrogenmangel im Scheiden-Harnröhrenbereich, infolge häufig wiederkehrender Blasenentzündungen oder bedingt durch eine Gebärmutter- oder Scheidensenkung, kann eine Reizblase begünstigen. Gerade Frauen in den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft klagen über eine überaktive Blase. Als Frau zur Urologin/zum Urologen? Der Gedanke mag Dir vielleicht merkwürdig vorkommen, ist aber in Deinem Fall genau richtig, da Urologinnen/Urologen entgegen dem weitverbreiteten Glauben nicht nur Männer behandeln, sondern auch Frauen in Sachen Blasen- und Harnleitergesundheit betreuen. Eine Urologin/ein Urologe kann Ursachen wie einen Harnwegsinfekt oder Blasen- und Nierensteine also zügig abklären und zielführend auf eine mögliche Reizblase reagieren.

Mögliche Ursachen einer Reizblase bei Männern

Auch als Mann solltest Du den Besuch bei Deiner Urologin/Deinem Urologen nicht aufschieben. Du fragst Dich, warum? Ein möglicher Auslöser einer Reizblase bei Männern ist eine gutartige Prostatavergrößerung, welche in der urologischen Untersuchung schnell diagnostiziert werden kann. Aber auch Tumore, gewisse Medikamente oder Blasensteine können zu einer Reizblase beim Mann führen.

Stress und Blasengesundheit – wie hängt das zusammen?

Kann die Psyche eigentlich auch auf die Blase schlagen, magst Du Dich jetzt fragen. Die Antwort lautet: Ja, es kommen auch psychische Belastung und Stress als Risikofaktoren für eine überaktive Blase infrage. Nicht umsonst wird die Reizblase umgangssprachlich auch als nervöse Blase oder Stressblase bezeichnet. Dass die Reizblase also auch psychosomatisch sein kann, ist nicht ausgeschlossen und wird von Expertinnen/Experten sogar als wahrscheinlich angesehen. Wir empfehlen Dir auf jeden Fall einen Besuch bei Deiner Ärztin/Deinem Arzt. Dort wird nach ausführlicher Anamnese eine für Dich passende Therapie festgelegt, die Dir dabei helfen soll, Deinen Alltag wieder unbeschwerter zu meistern.

Wie wird eine überaktive Blase behandelt?

Hast Du erst kürzlich die Ausschlussdiagnose Reizblase bekommen, schwirren in Deinem Kopf wahrscheinlich viele Fragezeichen: Welche Medikamente kann ich gegen eine Reizblase nehmen? Kann eine Reizblase wieder verschwinden? Und kann ich meine Reizblase mit Hausmitteln behandeln? Da einer Reizblase unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können, kommen auch verschiedene Behandlungs- und Therapiekonzepte infrage. Ziel aller Behandlungsmethoden ist immer die Entspannung des überreizten Blasenmuskels, die Deine Symptome lindern wird. Eine vollständige Heilung der Reizblase tritt jedoch nur in den seltensten Fällen ein. Folgende Behandlungsmöglichkeiten sind denkbar:

  • Wurde während einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung festgestellt, dass bei Dir eine Gebärmutter- oder Scheidensenkung vorliegt, dann wird Deine Ärztin/Dein Arzt möglicherweise einen Eingriff zum Anheben der Organe in Erwägung ziehen.

  • Hormonzäpfchen und hormonhaltige Salben können gegen eine Reizblase helfen, die durch einen Östrogenmangel bei Frauen herbeigeführt wurde.

  • Gutartige Prostatavergrößerungen bei Männern können mit Medikamenten oder Operationen behandelt werden, um die Symptome der Blasenreizung zu lindern.

  • Du hast in letzter Zeit viel Stress? Eventuell liegen Deiner Reizblase psychische Ursachen zugrunde und eine Verhaltenstherapie wäre ratsam. Durch sie lernst Du, aus Deinen Gewohnheiten auszubrechen, Schritt für Schritt die Anzahl Deiner Toilettengänge pro Tag zu reduzieren sowie die Abstände zwischen ihnen zu vergrößern. So trainierst Du Deine Reizblase.

  • In Absprache mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt kann auch eine medikamentöse Therapie helfen, die Nervenaktivität in Deinem Blasenmuskel zu hemmen. Das bewirkt, dass sich Dein Blasenmuskel nicht so stark zusammenzieht und damit der starke Harndrang verhindert wird.

  • Botox verspricht als Nervengift sehr gute Ergebnisse bei einer Reizblase. Es wird in die Blasenmuskulatur gespritzt und schwächt dadurch die Symptome ab.

 

 

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So kannst Du die Behandlung unterstützen

Um Deine überaktive Blase zu entspannen und wiederkehrenden Symptomen vorzubeugen, kannst Du selbst an einigen Stellen mithelfen. Wie wäre es zum Beispiel mit Meditation? Gerade bei stressbedingter Reizblase helfen Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training und Co. Wie der Name schon sagt, entspannen sie Dich – und damit auch Deine Blase. Du kannst auch gezielte Übungen zur Stärkung des Beckenbodens anwenden.

Zur Unterstützung und Stärkung Deines Immunsystems ist es außerdem ratsam, auf eine ausreichende Körperwärme zu achten. Besonders Deine Füße solltest Du immer warm einpacken und sobald Du Dich draußen hinsetzen möchtest, etwas Isolierendes drunter legen. Im Schwimmbad oder am Badesee schützt Du Deine Blase am besten, indem du nasse Kleidung schnell wechselst.

Ein weiterer Tipp, den wir Dir mit auf den Weg geben möchten, ist ausreichend zu trinken. Es mag widersprüchlich klingen, aber dadurch entwickelst Du ein natürliches Dranggefühl. Trinkst Du bewusst wenig, stellt sich nämlich das Gegenteil ein und Deine Blase gewöhnt sich an eine geringe Füllmenge. Auch eine blasenschonende Ernährung, bei der Du Koffein, Alkohol und scharfes Essen nur mit Vorsicht genießt, kann sich positiv auf Deine Blasengesundheit auswirken.

Das Wichtigste aber: Traue Dich, offen über Deine Blasenschwäche zu reden und vertraue Dich zunächst einer Ärztin/einem Arzt an. Das ist der erste Schritt zu einem unbeschwerten Leben, in dem Du bestimmst, nicht Deine Blase. Aber auch vertrauensvolle Gespräche im Bekannten- und Freundeskreis können Dir dabei helfen, Dich mit Deiner Reizblase zu arrangieren. Denn Du wirst sehen: Viele Menschen können Geschichten über Blasenprobleme erzählen – und das sollte kein Tabu sein.

Häufig gestellte Fragen

 

Eine Reizblase ist medizinisch gesehen eine Funktionsstörung der Blase, die allerdings nicht organisch nachgewiesen werden kann. Es handelt sich hierbei um eine Ausschlussdiagnose, bei der Betroffene über überfallartigen Harndrang sowie häufiges Wasserlassen von geringen Mengen Urin klagen. Bei zehn oder mehr Toilettengängen pro Tag sprechen Medizinerinnen/Mediziner von einer Reizblase.

Da die Ursachen einer Reizblase breit gefächert sind, gibt es nicht die eine Behandlung einer Reizblase. Möglich sind beispielsweise eine medikamentöse Therapie, eine Botoxbehandlung in der Blasenmuskulatur, eine hormonelle Behandlung sowie eine Verhaltenstherapie zur Minimierung von Stress.

Alles, was Deinen Körper entspannt, entspannt gleichzeitig Deine Blase. Versuche es mal mit Meditation, Yoga oder Beckenbodenübungen. Auch ein spezielles Blasentraining, durch das Du langfristig seltener Wasser lassen musst, kann zur Beruhigung der Blase beitragen.